Grüne Hohlzunge – Dactylorhiza viridis (Coeloglossum viride)
Die Grüne Hohlzungen wurde erst vor etwa 20 Jahren auf Grund von Untersuchungen der DNA-Sequenzen zur Gattung Dactylorhiza gestellt, obwohl Hybriden der Art mit Arten der Gattung Dactylorhiza auf die enge Verwandtschaft dieser Gattungen hinwiesen. Trotzdem gibt es eine Reihe von Merkmalen, die auch die Aufrechterhaltung einer eigenständigen Gattung Coeloglossum rechtfertigen würden.
Diese Unsicherheiten ziehen sich durch die gesamte Geschichte der Art, die seit ihrer Erstbeschreibung 1753 nicht weniger als 10 verschiedenen Gattungen zugeordnet wurde [ECCARIUS, W. (2016): Die Orchideengattung Dactylorhiza: 542].
Diese äußerlich etwas unscheinbare Art, deren verwandtschaftliche Beziehungen recht interessant sind, war früher in Thüringen vor allem auf den Bergwiesen, wenn auch nicht häufig, so doch zerstreut im Thüringer Wald verbreitet. Die desaströse Bewirtschaftung der Bergwiesen zu DDR-Zeiten (Umbruch und Ansaat von Ertragsgrünland) führte zum fast vollständigen Erlöschen der Art auf den Bergwiesen.
Im dem Thüringer Wald und Schiefergebirge vorgelagerten Hügelland war die Art schon immer selten. Hier gibt es in Thüringen auch nur noch ein Vorkommen, das in „guten“ Jahren mehr als 50 Pflanzen aufweist.
Das größte Vorkommen befindet sich auf einer ehemaligen Golfwiese bei Oberhof und soll trotz scharfer Proteste der Naturschutz-Organisationen aber mit Unterstützung des Thüringer Ministerpräsidenten demnächst wieder in einen Golfplatz zurück verwandelt werden.